Last Updated on 20. November 2020 by Jonas
Person und Selbstverwirklichung
Der Mensch trägt, wie jeder lebende Organismus, ein „immanentes Streben“ in sich:
das Streben nach Selbstbewahrung, Selbsterweiterung, Selbstverwirklichung.
Wir sind „von Natur aus“ zeitlebens einem Prozess des Werdens, in Abhängigkeit von inneren und äußeren Ressourcen, von persönlichen Fähigkeiten und deren Beschränkungen, unterworfen. Dieser Veränderungsprozess braucht immer wieder, über alle Lebensphasen hinweg, bewußte Aufmerksamkeit.
Unter dem Einfluss sich verändernder Lebensbedingungen wird uns anfänglich oft lediglich eine vage Unruhe, ein Gefühl von unangenehm empfundenem Stillstand, begleitet von einem noch undefiniert drängenden „Wollen“, bewußt. In diesem sich anbahnenden Veränderungsprozess, dem Übergang von der einen Seinsweise, hinüber in eine neue innere und äußere Haltung – Nietzsche spricht von insgesamt „drei Wandlungen“ – ist vor allem eine Ressource hilfreich:
das Gespräch.
Das Gespräch mit einem professionell unterstützenden Gegenüber.
Einem Berater, Coach oder Psychotherapeuten, der sich im offenen Dialog allein für die Wünsche und Bedürfnisse des Klienten interessiert. Diesen darin unterstützt, seinen spürbaren Willen zu persönlicher Veränderung, klar und deutlich zu konkretisieren, gangbare Wege zu erkunden, „Richtungsentscheidungen“ zu treffen, erste Schritte zu realisieren. –
Manchmal ist dieser Findungsprozess recht unspektakulär.
Sowohl im Erkunden und Formulieren, wie auch in der konkreten Umsetzung. –
Oft braucht es aber auch, über eine längere Zeit hinweg, innere Aufmerksamkeit für auftauchende persönliche Konflikte.
Denn, nicht selten stellen sich unseren Veränderungswünschen rationale und emotionale Argumente entgegen, mit dem Effekt eines (erneuten) persönlichen Stillstandes.
Objektiv vernünftige Einwände gegen das erstrebte Vorhaben sind dabei nicht das eigentliche Problem. Diese lassen sich analysieren, bewerten und integrieren, im Hinblick auf eine mögliche Anpassung des Veränderungswunsches. –
Es sind die „emotionalen“ Einwände, die „objektiv unbegründeten“, aber hochwirksamen (Selbst)Zweifel, mit denen wir uns ernsthaft in unserer persönlichen Entwicklung blockieren können. Um die individuelle „Architektur“ dieser Selbstzweifel bewußt erkennen und bewältigen zu können, braucht es einen vertieften Selbsterkundungsprozess. Einen Selbstfindungsprozess, an dessen Ende eine, sowohl rational vernünftige, wie auch emotional stimmige, Entscheidung möglich wird. – Wie dieser „erweiterte“ Beratungsprozess konkret befördert wird, können Sie unter dem Punkt „Konkrete Praxis„ einsehen.
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